Linguistik online 5, 1/00


"Was muss ich machen, wenn ich will, dass der das da macht?"

Eine interpersonal orientierte Gesprächsanalyse von ExpertInnen/Laien-Kommunikation.


Anita Fetzer  (Universität Stuttgart)










1 Einleitung

Die menschliche Kommunikation lässt sich nicht auf den reinen Austausch von Informationen reduzieren, da sich SprecherInnen und HörerInnen in der Regel keinen propositionalen Schlagabtausch liefern, sondern den Status ihrer Kommunikationsbeiträge hinsichtlich deren textueller, interpersonaler und interaktionaler Voraussetzungen verhandeln. Dies gilt auch für das Phänomen der Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien, welches per definitionem durch eine oder mehrere unterschiedlich ausgeprägte Wissensdomänen geprägt ist. Im Rahmen der Konversationsanalyse und Pragmatik ist diese Art von Kommunikation vor allem aufgrund ihrer spezifischen interpersonalen Voraussetzungen von Interesse, die durch ein Wechselspiel zwischen face, d.h. dem in der Interaktion zu verhandelnden sozialen Gesicht oder Image, und propositional orientierter Kommunikation, zwischen Determiniertheit und Indeterminiertheit, charakterisiert ist. Ferner muss den soziolinguistischen Variablen der horizontalen und vertikalen Hierarchie und dem Geschlecht sowie dem Phänomen der ExpertInnendomäne ein entscheidender Einfluss bei der oberflächensprachlichen Realisierung von SprecherInnenintentionen zugeschrieben werden, da InteraktionsteilnehmerInnen gleichzeitig ExpertInnen auf ihrem eigenen Fachgebiet und Nicht-ExpertInnen auf anderen Fachgebieten sein können.

Das Ziel dieses Beitrages, dem der Status eines Zwischenberichtes zuzuschreiben ist, besteht darin, das Wechselspiel von außersprachlichen und innersprachlichen Faktoren anhand einer Makro- und Mikroanalyse von Schnittstellenkommunikationzwischen aufzuzeigen. Hierbei soll im ersten Teil das Phänomen der Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien im Rahmen der Interdependenz von Textsorte, multipler Sprecheridentitäten, face-Bedürfnissen, SprecherInnenintention sowie deren oberflächensprachlicher Realisierungen kritisch anhand der folgenden Fragen untersucht werden:

Die im theoretischen Rahmen verankerten Phänomene face-Bedürfnisse, kommunikative Intention und Schnittstelle sollen im zweiten Teil dieses Beitrags anhand einer Korpusanalyse verdeutlicht werden. Eine ExpertInnen / Laieninteraktion kann nun einerseits hinsichtlich der interaktionalen Organisation des ExpertInnenstatus bzw. Laienstatus untersucht werden, sie kann andererseits aber auch den ExpertInnenstatus bzw. Laienstatus im Rahmen der kommunikativen Voraussetzungen, wie u.a. durch einen institutionellen Rahmen vorgegeben, verankern. Da innerhalb dieses Beitrages die oberflächensprachliche Realisierung von kommunikativen Intentionen im Mittelpunkt stehen soll, wird hier der letzteren Variante der Vorzug gegeben. Als Korpus dienen dyadische Gespräche zwischen einer wissenschaftlichen Hilfskraft für Computerwartung, die als ComputerexpertIn fungiert, und zwei LinguistikdozentInnen, welchen der Status von Computerlaien zuzuschreiben ist. Hierbei soll die Komplexität von sprachlichem Handeln im Rahmen von Schnittstellenkommunikation aufgezeigt werden, wobei die Frage, ob die außersprachlichen Faktoren der horizontalen, d.h. der durch soziale Hierarchie, und der vertikalen, d.h. der durch soziale Nähe geprägten, Beziehung einen entscheidenden Einfluss auf die oberflächensprachliche Realisierung einer kommunikativen Intention im Rahmen der Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien haben, eine spezielle Berücksichtigung findet.

Im folgenden sollen nun diejenigen Faktoren identifiziert und diskutiert werden, die einen entscheidenden Einfluss darauf haben, dass eine Äußerung dem speziellen Bereich der Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien zugeordnet wird.
 

2 Was macht eine Kommunikation zur Schnittstellenkommunikation?

In der Sprechhandlungstheorie wird Sprache nicht als autonomes, sondern als interaktives und kontextabhängiges System interpretiert, mit Hilfe dessen InteraktionsteilnehmerInnen miteinander kommunizieren und gemeinsam spezifische Ziele verwirklichen, wobei für eine Untersuchung von Schnittstellenkommunikation vor allem von Interesse ist, wie diese kommunikativen Ziele erreicht werden. Im Rahmen der Sprechhandlungstheorie steht den InteraktionsteilnehmerInnen ein Repertoire von unterschiedlichen sprachlichen Möglichkeiten zur Verfügung, um ihre kommunikativen Ziele zu realisieren. Zum einen machen die InteraktionsteilnehmerInnen auf der Ebene der Proposition wahre bzw. falsche Aussagen. Zum anderen verfolgen sie hinsichtlich der auf Konventionen basierenden Illokution kommunikative Ziele, welche sie durch spezifische intentionale Handlungen, die u.a. mit Hilfe spezifischer sprachlicher Mittel realisiert werden, erreichen. Das Sprachsystem bietet den InteraktionsteilnehmerInnen somit die Möglichkeit, ihre kommunikativen Ziele sowohl direkt bzw. explizit als auch indirekt bzw. indexikalisch zu versprachlichen, wobei es ihnen - im Prinzip - frei steht, eine Variante aus möglichen Sets zu wählen, die ihnen angemessen scheint, um ihr Ziel zu verwirklichen. Für die Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien bedeutet dies, dass InteraktionsteilnehmerInnen sowohl explizite als auch implizite Varianten für die oberflächensprachliche Realisierung ihrer kommunikativen Intentionen wählen können, wobei für diese Untersuchung von Interesse sein wird, welche Art von Information eher explizit und welche Art von Information eher implizit repräsentiert wird. Bevor diese Frage diskutiert wird, soll zuerst geklärt werden, welche Faktoren eine Kommunikation zu einer Schnittstellenkommunikation machen.

ExpertInnen können sowohl als professionelle ExpertInnen, d.h. als durch eine Institution legitimierte, wie auch als nicht-professionelle ExpertInnen in den Diskurs eintreten. In beiden Fällen verfügen sie über eine größere Wissensdomäne als ihre komplementären Gegenspieler, die Laien. Aus diesem Grund ist Schnittstellenkommunikation durch einen wechselseitigen Wissenstransfer gekennzeichnet, wobei der ExpertIn aufgrund ihres Spezialwissens ein diesbezüglich höherer Status zuzuschreiben ist als den Laien. Hierbei muss jedoch in Betracht gezogen werden, dass der aus der ExpertInnendomäne resultierende Status mit weiteren sozialen Indexen wie u.a. Alter, Geschlecht und institutionellen Faktoren interagiert und dadurch entweder reduziert oder erhöht werden kann. Gibt es nun spezielle innersprachliche Faktoren, die als Indikatoren für eine Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien fungieren? Oder aufgrund welcher Faktoren kann die Äußerung was muss ich machen, wenn ich will, dass der das da macht einer Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien zugeordnet werden?

Sprachliche Äußerungen sind per definitionem kontextabhängig und dadurch, sofern sie ohne eine explizite Berücksichtigung des Kontextes analysiert werden, nicht eindeutig. Aufgrund dieser Voraussetzung könnte mit und durch die Äußerung was muss ich machen, wenn ich will, dass der das da macht in einer größeren Anzahl von Kontexten die kommunikative Intention der Aufforderung erfolgreich kommuniziert werden. Trotzdem muss sie, sofern wir eine glückende Kommunikation voraussetzen, im Rahmen einer face-to-face Interaktion realisiert werden, innerhalb welcher einer InteraktionsteilnehmerIn - zumindest punktuell - der Status einer ExpertIn und der anderen der Status einer Nicht-ExpertIn zugeschrieben wird. Doch auf welchen Faktoren basiert diese Klassifikation? Im Rahmen der Sprechhandlungstheorie kann die Äußerung was muss ich machen, wenn ich will, dass der das da macht als konventionalisierte indirekte Aufforderungshandlung (Brown & Levinson 1987), d.h. als eine Aufforderung zur Hilfestellung für eine spezifische Problemlösung klassifiziert werden, was zum einen aus ihrer syntaktischen Struktur als Frage, die auf eine preparatory condition referiert, zum anderen aus der Referenz auf eine zukünftige Handlung im Rahmen der propositional content condition (Searle 1969) resultiert. Wenn nun der Analyserahmen erweitert wird und diese spezifische Sprechhandlungskategorie in einem soziopragmatischen Untersuchungsrahmen analysiert wird, so fungiert sie als erster Teil des Adjazenzpaares Frage / Antwort (Levinson 1983), das aufgrund der Basisvoraussetzungen des Kooperationsprinzips (Grice 1975) und der Basisvoraussetzungen der Interaktionsfolgenrelevanz (Frank 1979) immer an eine spezifische AdressatIn gerichtet ist, welche zu einem weiteren relevanten Spielzug, d.h. einer Antwort, aufgefordert wird. Während Frank das Phänomen der Interationsfolgenrelevanz hinsichtlich spezifischer Kritierien des Fortsetzungsrasters und der daraus resultierenden Obligationen definiert, expliziert es Linell (1998) im Rahmen von kommunikativen Intentionen und deren sozialen Konsequenzen (social consequences) und sozialen Vorgeschichten (social antecedents). Werden diese allgemeinen Prinzipien im speziellen Kontext der Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien untersucht, liefert uns die Äußerung was muss ich machen, wenn ich will, dass der das da macht Informationen über den ExpertInnenstatus der InteraktionsteilnehmerInnen. Denn eine KommunikationspartnerIn kann nur dann erfolgreich zu einer Problemlösung aufgefordert werden, wenn vorausgesetzt wird, dass deren Wissensdomäne auf dem Gebiet, auf das diese Frage referiert, größer ist als das der auffordernden TeilnehmerIn. Diese Attribuierung einer größeren Wissensdomäne ist unter funktionalen Gesichtspunkten gleichbedeutend mit dem Zuschreiben eines - punktuellen - ExpertInnenstatus, was wiederum der ProduzentIn der Aufforderung den - punktuellen - Status eines Laien zuschreibt. Hierbei ist von Interesse, dass bei einer Schnittstellenkommunikation im institutionellen Rahmen das Zuschreiben eines ExpertInnen- bzw. Laienstatus bei den interpersonalen Voraussetzungen der InteraktionsteilnehmerInnen verankert ist, was durch diese Sprechhandlung rekonstruiert und bestätigt wird, während es im nicht-institutionellen Rahmen dazu beiträgt, den ExpertInnen- bzw. Laienstatus interaktional zu markieren und dadurch zu kreieren. Ferner ist von Relevanz, dass in einer rein propositional orientierten Kommunikation die unterschiedlichen Wissensdomänen weder positiv noch negativ bewertet werden, während sie im Rahmen einer interpersonal orientierten Sprachanalyse in Beziehung zu den face- und Informationsbedürfnissen der InteraktionsteilnehmerInnen gesetzt werden müssen (Brown & Levinson 1987; Goffman 1974), wobei zu diskutieren sein wird, ob die unterschiedlich großen Wissensdomänen Auswirkungen auf das in der Interaktion zu verhandelnde face, d.h. das soziale Gesicht oder Image, haben.

Im folgenden soll nun ein soziopragmatisches Kommunikationsmodell vorgestellt werden, welches nicht nur die Phänomene der Sequentialität und Interaktionsfolgenrelevanz, sondern auch die face-Bedürfnisse der InteraktionsteilnehmerInnen sowie deren Status im Partizipationsformat (Levinson 1988) explizit berücksichtigt.
 

3 Kommunikatives Handeln und sprachliche Variation

Kommunikatives Handeln ist durch eine Vielzahl von sprachlichen und außersprachlichen Faktoren charakterisiert und lässt sich daher nicht auf den alleinigen Austausch von propositionaler Information reduzieren. Vielmehr zeichnet es sich durch das Verhandeln von Geltungsansprüchen (Habermas 1987) aus, welche durch das konversationsanalytische Prinzip der Interaktionsfolgenrelevanz und das durch Brown & Levinson postulierte Konzept einer rational handelndenModellperson (1987), die sowohl durch Informations- als auch durch face-Bedürfnisse definiert ist, erweitert wird. Schnittstellenkommunikation wird im Rahmen dieses Beitrages also nicht nur auf die unterschiedlichen Wissensgebiete der InteraktionsteilnehmerInnen reduziert, sondern in einem diskursanalytischen Rahmen untersucht, bei dem die Interdependenz von externen und internen Faktoren eine explizite Berücksichtigung findet. Dies gilt auch für eine interpersonal orientierte Sprachanalyse, welche auf dem aus der Soziolinguistik (Fasold 1990; Holmes 1992; Wardhaugh 1998) und der Funktionalen Grammatik (Givón 1993; Halliday 1994) stammenden Prinzip der sprachlichen Variation basiert. Dieses besagt, dass SprecherInnen für die oberflächensprachliche Realisierung ihrer kommunikativen Intention eine Vielzahl von möglichen sprachlichen Oberflächen zur Verfügung haben, welche unterschiedliche Grade an face- und Informationsbedürfnissen zum Ausdruck bringen. Aus diesem Set wird dann eine spezifische sprachliche Variante für die Repräsentation der kommunikativen Intention ausgewählt und somit anderen möglichen Kandidaten, mit denen sie in Konkurrenz steht, vorgezogen. Als Auswahlkriterium gilt der Grad der Angemessenheit, welcher aufgrund von außersprachlichen Faktoren, wie u.a. eine durch horizontale und / oder vertikale Hierarchie geprägte interpersonale Beziehung der InteraktionspartnerInnen, kalkuliert wird. Im Rahmen der interpersonalen Kommunikation ist das Prinzip der sprachlichen Variation zum einen durch das von Goffman (1974) postulierte Konzept des virtual offence operationalisiert worden, das besagt, dass das Nicht-Mitteilen einer positiven interpersonalen Einstellung mit der Kommunikation einer negativen interpersonalen Einstellung gleichzusetzen ist. Dieses Konzept ist von Brown & Levinson im Rahmen ihrer Analyse von face-threatening acts und den daraus resultierenden kommunikativen Strategien weiter operationalisiert und systematisiert worden. Eine weitere Operationalisierung des Prinzips der sprachlichen Variation liefert das Edmondson’sche Konzept der signifikanten Abwesenheit (1981), welchem dem Nicht-Realisieren einer spezifischen interpersonalen Einstellung ebenfalls eine kommunikative Signifikanz zuschreibt. Für die bereits diskutierte Aufforderungshandlung was muss ich machen, wenn ich will, dass der das da macht bedeutet das, dass die SprecherIn ihre kommunikative Intention der Aufforderung zur Problemlösung auch durch andere Varianten hätte realisieren können wie u.a. durch sag mir, was ich machen muss, damit der das da macht, durch mache etwas, so dass der das da macht, durch kennst du dich da aus mit der maschine oder durch weißt du wie der das da macht.

Sprachliche Variation setzt immer eine Kontextualisierung von Äußerungen voraus und trägt deshalb der Kontextabhängigkeit des kommunikativen Handelns Rechnung. Dies trifft auch auf den Kommunikationsakt Plus/Minus-Geltungsanspruch (Fetzer 1998, 1999) zu, auf den diese Untersuchung von Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien basiert. Der Kommunikationsakt Plus/Minus-Geltungsanspruch begründet sich auf der Habermas'schen Interpretation von kommunikativem Handeln als Erheben und Ratifizieren von Geltungsansprüchen (Habermas 1987). Von Interesse ist hierbei, dass ein von der SprecherIn postulierter Geltungsanspruch erst durch die Hörerratifizierung den Status eines Plus- bzw. Minus-Geltungsanspruch erhält. Doch wie wird der Kontextabhängigkeit von kommunikativem Handeln in diesem auf Habermas basierenden System Rechnung getragen? Der Kommunikationsakt Plus/Minus-Geltungsanspruch wird in einem dreiwertigen System der objektiven, sozialen und subjektiven Welt sowie deren Präsuppositionen definiert und soll im folgenden kurz hinsichtlich der für die Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien relevanten Fragen diskutiert werden.

Kommunikation wird nach Habermas als rationaler Normendiskurs definiert, innerhalb dessen der Status von Geltungsansprüchen verhandelt wird, was auch für die Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien gelten soll. Geltungsansprüche werden aufgrund ihrer Referenzen bezüglich des sie konstituierenden dreiwertigen Systems definiert und müssen im Verlauf der Interaktion ratifiziert werden. Im Falle eines Akzeptierens kommt ihnen der Status eines Plus-Geltungsanspruchs zu, während ihnen im Falles eines Zurückweisens, welches nicht nur total, sondern auch partiell sein kann, der Status eines Minus-Geltungsanspruchs zukommt, der in der Regel weiter verhandelt wird. Das den Kommunikationsakt Plus/Minus-Geltungsanspruch konstituierende dreiwertige System der objektiven, subjektiven und sozialen Welt ist wie folgt definiert:

Eine Untersuchung von Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien erfordert also keine explizite Berücksichtigung der Referenzen auf die Subsysteme der objektiven und subjektiven Welt. Bevor nun Schnittstellenkommunikation hinsichtlich der Referenzen zur sozialen Welt diskutiert wird, soll dieses Subsystem zuerst kurz vorgestellt werden.

Das Subsystem der sozialen Welt regelt die Angemessenheit von Sprechhandlungen, welche im Rahmen eines weiteren dreiwertigen Systems von textuellen, interpersonalen und interaktionalen Voraussetzungen kalkuliert werden:

Jegliche oberflächensprachliche Realisierung eines von der SprecherIn erhobenen Geltungsanspruchs nimmt Bezug auf diese miteinander interagierenden Subsysteme, welche die diskursinternen Faktoren für diese Untersuchung von Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien repräsentieren. Trotzdem ist die oberflächensprachliche Realisierung einer kommunikativen Intention nicht nur durch diese mikroanalytischen Faktoren determiniert. Vielmehr interagieren diese wiederum mit relevanten Makrofaktoren, wie Textsorte oder institutioneller Rahmen. Weitere externe Faktoren werden durch den sozialen Status und das Geschlecht der InteraktionsteilnehmerInnen repräsentiert, wobei weiter zu differenzieren ist bzgl. gleichgeschlechtlichen bzw. gemischtgeschlechtlichen und durch ein einfache bzw. durch multiple ExpertInnendomäne gekennzeichneten Interaktionen. Zusätzlich dazu sollte zwischen dem Medium der geschriebenen und gesprochenen Schnittstellenkommunikation unterschieden werden, wobei die Textsorte der Gebrauchsanweisung als eine geschriebene ExpertInnen/Laien-Schnittstellenkommunikation par excellence zu bezeichnen ist.

In einem auf den reinen Informationsaustausch basierenden Untersuchungsrahmen werden Schnittstellenkommunikation und alltagssprachliche Kommunikation häufig aufgrund von unterschiedlich großen Wissensgebieten unterschieden. Hieraus lassen sich die folgenden Schlussfolgerung für die oberflächensprachliche Realisierung von Geltungsansprüchen im Kontext der Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien ziehen:

Hieraus kann nun eine weitere Schlussfolgerung für eine interpersonal orientierte Analyse gezogen werden: Die Frage, ob sich diese beiden Schlussfolgerungen im Rahmen einer Mikroanalyse bewähren, soll nun im folgenden diskutiert werden.
 
 

4 Mikroanalyse

Die dieser Untersuchung zugrunde gelegten Daten stammen zum einen aus einem Benutzerhandbuch für Computer (IBM PS/1) und sind der Textsorte Gebrauchsanweisung zuzuordnen, d.h. einem deskriptiv orientierten geschriebenen Text mit implizitem Aufforderungscharakter. Zum anderen stammen sie von zwei face-to-face Interaktionen zwischen einem Computerhiwi, d.h. einer wissenschaftlichen Hilfskraft mit dem Status einer ExpertIn für Computerwartung, und jeweils einer Linguistikdozentin und einem Linguistikdozenten, die in diesem Gesprächen als Laien fungieren. Im folgenden soll die Frage, ob Schnittstellenkommunikation als eine primär textuell orientierte Interaktion einzustufen ist, sowohl anhand der zwei face-to-face Interaktionen als auch anhand der Textsorte Gebrauchsanweisung untersucht werden.
 

4 .1 Gebrauchsanweisung

Gebrauchsanweisungen können als prototypische ExpertInnen / Laien-Schnittstellenkommunikationen eingestuft werden (Peterson 1984), wobei dem geschriebenen Text die Funktion einer ExpertIn und der LeserIn die Funktion eines Laien zuzuschreiben ist (Gläser 1985; 1995). Im Rahmen des Kommunikationsaktes Plus/Minus-Geltungsanspruch können die Referenzen hinsichtlich der objektiven Welt und der subjektiven Welt als wahr und als wahrhaftig eingestuft werden, während die Referenzen hinsichtlich der sozialen Welt differenziert werden bzgl. der Subsysteme der textuellen, interpersonalen und interaktionalen Voraussetzungen. Die interaktionalen Voraussetzungen der Textsorte Gebrauchsanweisung sind durch Eingleisigkeit charakterisiert, da es den AdressatInnen nicht möglich ist, direkte Rückfragen zu stellen. Somit besteht der zweite Teil des Adjazenzpaares Auffordern / (Nicht)-Akzeptieren per definitionem im Ratifizieren und Akzeptieren der sprachlichen Handlung, da die Möglichkeit des direkten Zurückweisens nicht gegeben ist. Die interpersonalen Voraussetzungen der Textsorte Gebrauchsanweisung sind ebenfalls als relativ statisch einzustufen: den AdressatInnen ist ein ratifizierter Status zuzuschreiben und die interpersonale Einstellung zu den AdressatInnen wie auch zur Proposition sind primär informationsorientiert und neutral. Gibt es nun eine Spezifizierung für die Referenzen auf das textuelle Subsystem? Zeichnen sie sich eher durch einen hohen Grad an Explizitheit oder durch eine große Anzahl an konversationellen Implikaturen aus? Diese Fragen sollen im folgenden anhand einer Mikroanalyse der Textsorte Gebrauchsanweisung untersucht werden. Das folgende Exzerpt stammt aus einem Computerhandbuch:

Angaben mit Hilfe der Maus oder der Tastatur auswählen

Die Angaben auf dem Bildschirm können sowohl mit der Maus als auch mit der Tastatur ausgewählt werden.

Verwendung der Maus

Der Zeiger auf dem Bildschirm kann bewegt werden, indem die Maus auf dem Tisch hin- und hergeschoben wird. Die
Maus muss so lange bewegt werden .... (IBM PS/1 1990:7)

Dieser Textausschnitt ist gekennzeichnet durch fettgedruckte Überschriften und Subtexte, welche aufgrund ihrer oberflächensprachlichen Realisierung als eine Sequenz indirekter Aufforderungshandlungen eingestuft werden können. Doch wird durch diese Indirektheit ein hoher Grad an Indeterminiertheit zum Ausdruck gebracht? Und ist diese zum Ausdruck gebrachte Indeterminiertheit eher der illokutiven oder der propositionalen Ebene zuzuordnen? Alle Äußerungen der Subtexte weisen Referenzen auf die Modalitäten Möglichkeit und Notwendigkeit auf (können ausgewählt werden; kann bewegt werden; muss bewegt werden), welche als Referenzen auf die preparatory condition der illokutiven Ebene einzustufen sind. Doch wird dadurch Indeterminiertheit hinsichtlich der Illokution zum Ausdruck gebracht? Bei Aufforderungshandlungen stellen Referenzen auf diese Bedingung sowohl im deutschen als auch im anglo-amerikanischen Sprachraum relativ konventionalisierte Formen dar. Dies hat zur Konsequenz, dass dieser Aufforderungstypus zwar unter oberflächensprachlichen Gesichtspunkten als indirekt, unter funktionalen Aspekten jedoch als konventionalisiert indirekt und somit als determiniert einzustufen ist. Dieser hohe Grad an Determiniertheit gilt auch für die propositionalen Bezüge, welche durch spezifische Referenzen (Die Angaben auf dem Bildschirm ... mit der Maus ... mit der Tastatur; der Zeiger ... die Maus auf dem Tisch) und somit durch definite Bedeutung repräsentiert werden (Leech & Svartvik 1990:58). Folglich sind auch die textuellen Voraussetzungen dieser Gebrauchsanweisung durch eine geringe Anzahl an konversationellen Implikaturen charakterisiert, was die Hypothese, dass Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen, d.h. der Gebrauchsanweisung, und Laien, also den LeserInnen, durch eine primär propositional orientierte Kommunikation repräsentiert wird, unterstützt. Wie werden nun die interpersonalen und interaktionalen Voraussetzungen bei diesem konkreten Textausschnitt zum Ausdruck gebracht? Der Aspekt der Interaktionsfolgenrelevanz kann im Rahmen dieser geschriebenen Textsorte vernachlässigt werden, da die InteraktionsteilnehmerInnen nicht die Möglichkeit haben, unmittelbar auf die ersten Teile des als metaphorisch einzustufenden Adjazenzpaares Gebrauchsanweisung / transferiertes Wissen zu reagieren. Hinsichtlich des interpersonalen Subsystems sind die InteraktionsteilnehmerInnen als ratifiziert und adressiert zu bezeichnen, wobei jedoch kein explizites Anredeverhalten vorliegt, da die Textsorte der Gebrauchsanweisung kein spezifisches Individuum als AdressatIn hat. Dieser Anonymität wird durch das grammatikalische Phänomem der Passivierung Rechnung getragen, welches erlaubt, das Phänomen der komplexen Diskursidentität und die damit in Beziehung stehende multiple ExpertInnendomäne nicht explizit berücksichtigen zu müssen (Biber 1988). Hierdurch werden alle potentiellen AdressatInnen als gleichberechtigte InteraktionspartnerInnen behandelt und mögliche Statusunterschiede ignoriert, was im Rahmen einer face-to-face-Interaktion nur bedingt möglich ist und im folgenden verdeutlicht werden soll.
 

4.2 Face-to-face Interaktionen

Das zweite dieser Untersuchung zugrundegelegte Korpus besteht aus zwei face-to-face Interaktionen zwischen einer LinguistikdozentIn und einem Computerhiwi, der für die Computerwartung der Institutscomputer zuständig ist. Es ist somit dem Bereich der institutionellen Kommunikation zuzurechnen, was zur Folge hat, dass der ExpertInnen- und Laienstatus bereits bei den kommunikativen Voraussetzungen verankert ist. Da die InteraktionsteilnehmerInnen schon mit ihrem entsprechenden Status in die Interaktion eintreten, muss der ExpertInnen- und Laienstatus nicht neu konstruiert, sondern nur rekonstruiert werden. Trotzdem wird dieser Status, wie auch alle anderen kommunikativen Voraussetzungen, in der Interaktion durch die Ratifizierung von Geltungsansprüchen verhandelt, wobei er in der Regel nur rekonstruiert und bestätigt wird. Weitere relevante externe Faktoren der face-to-face Interaktion werden durch einen unterschiedlichen Grad an sozialer Nähe repräsentiert, was sich u.a. im Anredeverhalten bei der Wahl des Titels sowie der T-Form, welche Solidarität zum Ausdruck bringt wie u.a. das deutsche du oder das französische tu, bzw. der V-Form, welche Distanz zum Ausdruck bringt wie u.a. das deutsche Sie oder das französische vous (Fasold 1990), widerspiegelt. Im folgenden sollen nun die zwei dieser Untersuchung zugrunde gelegten face-to-face Interaktionen einer detaillierten Mikroanalyse unterzogen werden. Bei dem ersten Gespräch handelt es sich um eine gleichgeschlechtliche, sowohl durch horizontale als auch durch vertikale Hierarchie charakterisierte Interaktion, und das zweite Gespräch ist gemischtgeschlechtlich und durch eine vertikale, jedoch nicht horizontale Hierarchie geprägt, wobei die Variable Geschlecht im Rahmen dieses Beitrages keine explizite Berücksichtigung findet. Bei der sprachlichen Analyse der Texte soll, so weit dies möglich ist, kontrastiv vorgegangen werden und es sollen Bezüge zur Textsorte Gebrauchsanweisung hergestellt werden. Hierbei ist von Interesse, dass sich die Aufforderungshandlungen im Rahmen der face-to-face Interaktion in der Regel an eine konkrete Problemlösung bzw. an einen konkreten Problemslösungsdiskurs geknüpft sind und somit auf einer konkreten Notwendigkeit basieren, während sie innerhalb der Textsorte Gebrauchsanweisung aufgrund des unterspezifizierten AdressatInnenbezugs so allgemein wie möglich gehalten sind.

Im folgenden soll nun die durch horizontale und vertikale Hierarchie gekennzeichnete Interaktion untersucht werden, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Transkription der gesprochenen Texte stark vereinfacht und an der geschriebenen Sprache orientiert ist. Der folgende Textausschnitt erörtert das Nicht-Auffinden eines in den Computer eingegebenen Textes von dem Linguistikdozenten A, dem Laien, der dies durch ist der nicht mehr dathematisiert. Dieses zu lösende Problem muss vom Interaktionspartner B, dem Computerhiwi, ratifiziert werden, d.h. es muss verhandelt werden, was spezifische Bezeichnungen wie u.a. markieren im Rahmen dieser Interaktion bedeuten und wie dieses Phänomen des Markierens funktioniert. Hierbei ist von Interesse, dass trotz dieser starken thematischen und somit auch aufgabenbezogenen Ausrichtung innerhalb dieses Textabschnittes explizit auf die interpersonalen und interaktionsfolgenrelevanten Voraussetzungen der Interaktion Bezug genommen wird. Doch wie und wo wird auf diese Voraussetzungen referiert?

Textausschnitt 1:

A: ist der nicht mehr da

B: da muss ich sagen da wird's keine möglichkeit geben. des zeichen was jetzt des zeichen was jetzt rechts von dem kursor ist ist des dokumentenende. da kommt ne endmarke hin zum beispiel

A: aber ich habe es meiner ansicht nach wirklich markiert um es zu speichern

B: kann es sein dass es irgendwo an anderer stelle ist? kann das sein? ne des sieht nicht so aus

A: weiß ich nicht

B: des is dann der ganze text. ne . also des is der ganze text. es könnte jetzt vielleicht sein wenn sie, ich kann's jetzt mal demonstrieren, moment vorher speicher ich's mal, ehm wenn sie irgendwas markieren, können sie damit ja jetzt zum beispiel die schrift ändern

A: ja ich weiß nicht wie ich dazu komme was zu markieren wie hab ich denn das gemacht

B: habe ich, ich weiß nicht ob ich ihnen das gezeigt hab also mit der linken maustaste

A: ach mit der linken markiere ich

B: gehen sie an die stelle ab der sie markieren wollen drücken die linke maustaste und lassen sie gedrückt. ja genau. und bewegen

A die ganze zeit über

B: die maus ans ende des bereichs den sie markieren wollen

A: ach so das heißt so
B: und dann lassen sie sie los.das heißt dann markieren von textabschnitten. die andere möglichkeit, ich glaub die hab ich ihnen gezeigt wenn sie sich da befinden und etwas markieren wollen können sie's auch mit der hochstelltaste machen also die

A: die für großbuchstaben

B: die shift taste großbuchstabentaste genau und dann mit den pfeiltasten wenn sie jetzt nach rechts gehen können sie einen buchstaben markieren

A: ach so

B: oder wenn sie nach unten gehen haben sie von da an eine ganze zeile markiert

A: ach so

B: wenn sie jetzt allerdings wieder nach oben gehen ist die markierung eine zeile weniger. des kann man schon noch korrigieren solange man die taste eben gedrückt hält

A: ich mach mal mit der maustaste link ne

B: linke maustaste ja

A: links

B: also an den anfang des bereichs

A: also das hier. was ist denn jetzt

B: oh halt sie sind glaub ich da drauf gekommen

A: ach so

B: des waren jetzt lauter erm erm enterzeichen. also neue zeilen. jetzt gehen wir da mal raus. das waren jetzt eine ganze menge

A: das ist aber jetzt alles gelöscht

B: nein des. hier is es. erm das mach ich jetzt in einem schritt. ich markier diese ganzen zeichen mit shift und pfeil runter und sag jetzt einfach alles löschen. all des was markiert ist löschen. also wenn etwas markiert ist und sie drücken dann die entfern die entfernungstaste dann wird das markierte gelöschterm

A: hm hm hm und jetzt wollte ich nochmal
B: wollten sie noch mal

A: mit rechts oder links

B: also kommen sie doch ein bisschen. sie sie können doch ein bisschen rüberkommen also ich brauch nicht so viel platz

A: was mach ich denn jetzt

B: jetzt haben sie es über mehrere zeilen gemacht. jetzt gehen sie nach oben. des geht ein bisschen schnell

A: stimmt

B: erm. erm es ist so. vielleicht ist es in ihrem fall ein bisschen erm erm ungeschickt. aber wenn man da einen größeren bereich markieren will als der der da angezeigt wird macht's ja schon sinn wenn das wenn sie jetzt nach oben gehn dass der text automatisch kommt damit sie mehr markieren können als des was angezeigt wird. also sie könnten zum beispiel jetzt den ganzen text markieren indem sie jetzt einfach hier rüber gehen und über den rand raus dann fährt der relativ schnell erm von daher ich weiß nicht aber vielleicht wär dann solang sie mit der maus noch nicht so umge umgehen können

A: ne

B: die sache mit der tastatur besser

A: ich muss jetzt ich muss jetzt zunächst einmal ich darf mir auch jetzt nicht allzu viele lernzeit erlauben ich muss das jetzt also runtermachen muss vor allen dingen wissen erm wie speichere ich dann also wenn ich dann ne lange passage geschrieben habe und sie dann auf einmal weg ist

 
Die Erörterung der spezifischen Problemlösung des Markierens von Textabschnitten und Texten ist nicht nur aufgrund der Interaktion von verbalen und nonverbalen Aspekten von Interesse, sondern auch wegen seines hohen Grades an Explizitheit. Welche Referenzen werden nun bevorzugt explizit repräsentiert? Bei der Analyse der Textsorte Gebrauchsanweisung sind primär Referenzen hinsichtlich des textuellen Subsystems explizit oberflächensprachlich realisiert worden. Dies gilt auch mit Einschränkungen, welche weiter unten expliziert werden, für diese face-to-face ExpertInnen / Laienkommunikation, wobei sich explizite Referenzen nicht nur auf die Benennungen von spezifischen ExpertInnenterms wie Kursor oder Shifttaste beschränken, sondern sich auf den Prozess des Bedeutungsaushandelns und der damit in Beziehung stehenden Ratifizierung von Geltungsansprüchen ausdehnen. Dies kommt nicht nur sehr deutlich zum Ausdruck bei der Bedeutungaushandlung des ExpertInnenterms hochstelltaste, welche mit die für großbuchstabenvom Laien durch simultanes Sprechen paraphrasiert wird und dann vom Experten als die shift taste großbuchstabentaste genau  akzeptiert wird. Es ist ebenfalls sehr deutlich zu sehen bei der Bedeutungsaushandlung von maustaste link ne  und linke maustaste ja sowie sehr expliziten Reformulierungen wie u.a. das heißt dann markieren von textabschnitten. Die oberflächensprachliche Realisierung des textuellen Subsystems bei dieser face-to-face-Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien ist also dem der geschriebenen Textsorte Gebrauchsanweisung sehr ähnlich, wobei der hohe Grad an Explizitheit auch für den Bereich der Bedeutungsaushandlung gilt. Werden Referenzen auf die interaktionalen und interpersonalen Subsysteme ebenfalls bevorzugt explizit versprachlicht?

Im Rahmen des interaktionalen Subsystems sind vor allem der Redewechsel und das Phänomen der Adjazenz von Interesse. Das Aushandeln des turn taking wird hier nicht nur durch verbale, sondern auch durch nonverbale Aspekte geregelt wie u.a. Demonstrationen und konkrete Handlungs- bzw. Gebrauchsanweisungen. Dies findet seinen Niederschlag bei Pausen während des Redewechsels (ist der nicht mehr da / da muß ich sagen; ... können sie damit ja jetzt zum beispiel die schrift ändern / ja ich weiss nicht wie ich dazu komme; .... solange man die taste eben gedrückt hält / ich mach mal mit der maustaste link ne; ... also ich brauch nicht so viel platz / was mach ich denn jetzt; die sache mit der tastatur besser / ich muß jetzt ich muß jetzt...), simultanem Sprechen (... [des sieht nicht so aus] / [weiss ich nicht]; [ach mit der linken markiere ich] / [gehen sie an die stelle mit der sie markieren]; ... auch mit der hoch[stelltaste machen also die]/ (die für großbuchstaben]; also das hier. was ist [denn jetzt]/[oh halt sie] sind glaube ich ..) und Rückkopplungssignalen wie erm, ach so, stimmt, ne, ja genau, ach mit der linken und ach so heißt das, welche nicht nur die Funktion eines aktiven Zuhörens haben, sondern auch inhaltlich unterstützend wirken und somit der Verständnissicherung dienen, was übriges auch für die einzige Unterbrechung ( also das hier. was ist denn // jetzt/oh halt sie sind glaub ich ...) dieses Textauschnittes gilt. Die Interdependenz von verbalem und nonverbalem Handeln kommt sowohl bei der Umsetzung einer verbalen Handlungsinstruktion drücken die linke maustaste und lassen sie gedrückt. ja genau. und bewegen zum Ausdruck, wie auch bei der Raumaufteilung, welche ebenfalls interaktional verhandelt wird in also kommen sie doch ein bisschen. sie sie können doch ein bisschen rüberkommen also ich brauch nicht so viel platz, was nicht nur interpersonale, sondern auch intrapersonale Berührungsängste in dieser gleichgeschlechtlichen, durch horizontale und vertikale Hierarchie geprägten interpersonalen Beziehung impliziert. Hinsichtlich der Referenzen auf das interaktionale Subsystem im Rahmen der ExpertInnen/Laien-Schnittstellenkommunikation kann zusammenfassend gesagt werden, dass dieses Subsystem unmittelbar instantiiert wird, d.h. der Redewechsel wird in der Regel unmittelbar vollzogen, und dass Abweichungen wie u.a. Pausen, simultanes Sprechen und Unterbrechungen nicht als kommunikationshemmend eingestuft werden. Vielmehr unterstützen sie den Verstehensprozess und somit die Vermittlung von Wissen für eine spezifische Problemlösung, die im Vordergrund des Interaktionsgeschehens steht und für eine Ratifizierung der einzelnen Redebeiträge von Relevanz ist. Haben Referenzen auf das interpersonale Subsystem in dieser face-to-face-Schnittstellenkommunikation eine ähnliche Funktion?

Das interpersonale Subsystem ist zum einen durch die face-Bedürfnisse der InteraktionsteilnehmerInnen, zum anderen durch deren Status im Partizipationsformat charakterisiert, wobei letzteres aufgrund des institutionalisierten Charakters dieser Schnittstellenkommunikation als relativ fixiert gilt. Den face-Bedürfnissen der InteraktionsteilnehmerInnen wird zum einen durch sprecherInnenorientierte Referenzen (Fetzer 1994:) wie muss ich sagen, meiner ansicht nach , ich weiß nicht  und glaub ich Rechnung getragen, wobei erstere von der ExpertIn stammt und die pragmatische Kraft der Äußerung intensiviert, während die anderen Referenzen von der ExpertIn und dem Laien produziert werden und die Funktion haben, die pragmatische Kraft der Äußerungen einzuschränken. Ferner findet sich eine Referenz auf die kollektive Identität jetzt gehen wir da mal raus, die kooperatives Handeln zum Ausdruck bringt. Außerdem ist die vom Laien produzierte Absichtserklärung und jetzt wollte ich nochmal und das dazugehörige ExpertInnen-Echo in wollten sie noch mal unter interpersonalen Gesichtspunkten von Interesse, da es als die Handlungskooperation unterstützend einzustufen ist. Gibt es nun hinsichtlich der Distribution von Interpersonalitätsmarkern Auffälligkeiten? Wie auch die interaktionalen Marker treten die Interpersonalitätsmarker in sogenannten negativen oder gesichtsbedrohenden Kontexten auf, die zum einen durch Zurückweisungen oder Kritik, zum anderen durch Aufforderungen, welche nicht unbedingt zum Nutzen der InteraktionspartnerIn sind, charakterisiert sind. Hierbei sind den soziolinguistischen Faktoren der horizontalen und vertikalen Hierarchie ebenfalls eine wichtige Funktion bei der oberflächensprachlichen Realisierung der kommunikativen Intention zuzuschreiben, was im folgenden verdeutlicht werden soll.

In der ExpertInnen / Laien-Schnittstellenkommunikation haben ExpertInnen zwar aufgrund ihres ExpertInnenstatus einen diesbezüglich höheren Status. Dieser kann jedoch aufgrund von anderen institutionellen Vorgaben untergraben werden, wie dies bei der Computerhiwi/ Linguistikdozenten-Schnittstellenkommunikation der Fall ist, wobei hier zusätzlich dazu noch einer großer Altersunterschied hinzukommt. Im Rahmen dieser spezifischen Interaktionssituation dürften Zurückweisungen unproblematisch sein, da bei einer Problemlösung - unter inhaltlichen Gesichtspunkten - jederzeit nicht richtige Informationen bzw. nicht richtige Lösungsstrategien möglich sind. Wie wird jetzt aber eine Laienhandlung zurückgewiesen? Wird sie durch explizite Referenzen bzgl. des textuellen Subsystems oder durch eine konversationelle Implikatur zurückgewiesen? Die folgende vom Experten produzierte Zurückweisung tritt in einer Sequenz auf, in der der Laie die Konsequenz einer von ihm durchgeführten Handlung nicht selber einschätzen kann. Deshalb fordert er den Experten zu einer Problemlösung auf also das hier. was ist denn jetzt. Um das Problem zu lösen, muss dieser der Experte Laienhandlung unterbinden, was folgendermaßen versprachlicht wird: oh halt sie sind glaub ich da drauf gekommen. Diese Äußerung ist zum einen durch den Marker oh gekennzeichnet, der als Aufmerksamkeitssignal fungiert, zum anderen wird die zum Ausdruck gebrachte Kritik durch den Interpersonalitätsmarker glaub ich abgeschwächt und in einer folgenden Begründung, die durch das Verzögerungsmoment erm markiert ist, expliziert. Diese Abschwächung scheint durch die in der institutionellen Hierarchie niedrigere Position bedingt zu sein, denn die vom institutionell höher gestellten Laien zum Ausdruck gebrachte Kritik wird ohne jegliche Abschwächungen realisiert: das ist aber jetzt alles gelöscht, was wiederum vom Computerhiwi zurückgewiesen wird durch: nein des. hier is es. erm das mach ich jetzt in einem schritt. Auch diese Zurückweisung wird durch das Verzögerungsmoment erm und einer weiteren Begründung  abgeschwächt. Finden sich diese durch interpersonale und soziolinguistische Faktoren bedingten Abweichungen hinsichtlich der expliziten Referenzen auf die textuellen Voraussetzungen auch bei der gemischtgeschlechtlichen, durch vertikale jedoch nicht durch horizontale Hierarchie gekennzeichneten face-to-face-Schnittstellenkommunikation?

Die gemischtgeschlechtliche face-to-face-Schnittstellenkommunikation zwischen der Linguistikdozentin A und dem Computerhiwi B unterscheidet sich von der gleichgeschlechtlichen Interaktion vor allem hinsichtlich der fehlenden horizontalen Hierarchie, welche sich nicht nur im Anredeverhalten und der Verwendung von T-Formen anstelle von V-Formen, sondern auch in der bevorzugten Verwendung von kollektiven Interpersonalitätsmarkern (Fetzer 1994:180) wie gucken wir oder mach mir  widerspiegelt. Trotz dieser Unterschiede im Anredeverhalten ist die Distribution von interaktionalen und interpersonalen Markern ähnlich. Das heißt, sie treten gehäuft in Problemlösungskontexten und in sogenannten kritischen Situationen auf, welche durch Aufforderungen wie wie sollen wir des nennen  oder Zurückweisungen bzw. Kritik wie jetzt gucken wir mal  oder dann tun mir's liebercharakterisiert sind. Im folgenden soll nun ein Ausschnitt aus der gemischtgeschlechtlichen durch vertikale Hierarchie gekennzeichneten Schnitttstellenkommunikation einer detaillierten Analyse unterworfen werden, der Druckprobleme mit einem geschützten Dokument erörtert.

Textausschnitt 2:

A: und jetzt ist alles wieder ok

B: und

A: und jetzt gucken wir mal ob des obere auch ok ist. des sind ja immer zwei aufeinander die man dann durchschneidet

B: des is allerdings wirklich kurios. ja gut dann mach mir da halt noch ein tab rein
A: isch aber des hier auch. ach so

B: also ich könnt mir höchstens vorstellen dass es dann irgenwie mit der seiteneinstellung irgendwie zusammenhängt. dass ermvielleicht oberer rand unterer rand nicht exakt gleich ist

A: jetzt versuch mal des zu beschriften des hab ich nämlich dann probiert mit der elsa ihrer diskette

B: moment jetzt schütz ich doch das dokument wieder. formulareingabe ohne kennwort oder so was

A: und dann hab ich nämlich was eingeben

B: und speichern unter und da mach ich jetzt soll mir's jetzt unter c dann hast du dein eigenes dokument
A: sollen wir es unter schein speichern

B: c

A: word war's

B: winword glaub ich
A: ja

B: ja

A: word for windows

B: winword

A: und da isch ein schein gewesen schon drauf

B: doc. ach so hier gibt's schon eins

A: ja ja

B: dann tun mir's doch lieber in in doc rein, dass des besser aufgeräumt oder so ist

A: ja warum auch nicht. ich hab keine ahnung was im doc drin ist
 B: ne weisch oder in winword sin ne menge andere dateien drin. da können wir net so vielrein tun. irgendwann wird's unübersichtlich
A: ja ja. unter winword dokumente

B: doch hier rein

A: ja ja

B: oder neues verzeichnis

A: machen wir neues verzeichnis namens anita oder neu oder namens wie sollen wir des nennen dann

B: ja wir können natürlich auf der festplatte erm generell ein neueres verzeichnis anlegen und zwar vielleicht also weil wirklich direkt unter c also nicht dass du dann noch in

A: ach weisch ich kann dann schon unter den unterschiedlichsten sachen

B: ja

A: des isch kein problem

B: gut dann machen wir's unter winword

A: unter winword

B: soll ich's dann texte nennen oder

A: texte texte isch ok

B: erm erm kennst du dich mit dem dateimanager ein bisschen aus

A: ich hab einen daheim

B: ist der so ähnlich wie der oder

A: ja ja

B: ist auch windows

A: nein nein des is kein doch des ist windows. doch des is eigentlich aber i hab keine maus installiert

B: dos shell nennt sich des

Wie die durch vertikale und horizontale Hierarchie gekennzeichnete Schnittstellenkommunikation ist die durch vertikale, jedoch nicht durch horizontale Hierarchie gekennzeichnete Schnittstellenkommunikation auch durch eine große Anzahl an relativ explizit realisierten Aufforderungshandlungen charakterisiert, welche bei diesem Gesprächsausschnitt hauptsächlich von der Linguistikdozentin initiiert sind. Der ersten Aufforderungshandlung der Dozentin und jetzt gucken wir mal folgt unmittelbar die Begründung für die Aufforderung, welche vom Computerhiwi akzeptiert wird. Hierbei ist von Interesse, dass er den kollektiven Interpersonalitätsmarker ‘wir’ von A wieder aufnimmt des is allerdings kurios. ja gut. mach mir da halt ...und dadurch das kooperative Handeln und die soziale Nähe unterstreicht. Hierauf reagiert die Dozentin mit einer weiteren Aufforderung, welche sich direkt an B richtet jetzt versuch mal des zu beschriften und wiederum mit einer Begründung versehen ist . Diese direkte Aufforderung wird jedoch von dem Computerhiwi durch moment zurückgewiesen, auf das ebenfalls unmittelbar die Begründung jetzt schütz ich doch das dokument wieder folgt, wobei diese zum Ausdruck gebrachte Abschwächung durch das more-fuzzy hedge oder so wasweiter reduziert wird (Fetzer 1994:204).

Die Funktion und Distribution der Referenzen auf die im Rahmen des interaktionalen Subsystems angesiedelten Phänomene Redewechsel und Adjazenz ähneln denen der gleichgeschlechtlichen Interaktion. Auch hier finden wir simultanes Sprechen ([und dann hab ich nämlich was eingegeben) / [und  speichern unter der da mach ich ] jetzt soll soll mir's jetzt unter c dann hast du dein eigenes [dokument] / [sollen wir es] unter schein speichern) und Rückkopplungssignale wie ja, welche nicht nur die Funktion eines aktiven Zuhörens haben, sondern auch inhaltlich unterstützend wirken und somit der Verständnissicherung dienen. Im Gegensatz zum Textausschnitt 1 finden wir hier keine Pausen beim Redewechsel, was zum einen auf die fehlende horizontale Hierarchie, zum anderen aber auch auf die Verwendung eines high involvement style (Tannen 1981) zurückgeführt werden kann. Wie auch beim durch horizontale und vertikale Hierarchie gekennzeichneten Gespräch kann hier zusammenfassend gesagt werden, dass die Referenzen auf das interaktionale Subsystem unmittelbar instantiiert werden, d.h. der Redewechsel wird in der Regel unmittelbar vollzogen, und dass Abweichungen wie simultanes Sprechen den Interaktionsverlauf nicht zu stören scheinen, sondern den Verstehensprozess und somit die Vermittlung von Wissen für eine spezifische Problemlösung unterstützen. Gibt es bei der Bedeutungsaushandlung Abweichungen, welche durch das Fehlen einer horizontalen Distanz bedingt sein können?

Wie auch bei der Analyse der durch horizontale und vertikale Hierarchie gekennzeichneten Schnittstellenkommunikation treffen beim Bedeutungsaushandeln ExpertInnenterms und Laienterms aufeinander. Dies kommt bei der Erörterung von Dateienverwaltung und speichern deutlich zum Ausdruck, wo der ExpertInnenterm winword und die Laienbezeichnungen word und word for windows aufeinandertreffen. Hierbei ist von Interesse, dass der Computerhiwi die Korrektur des Laienterms worddurch den ExpertInnenterm winword mit Hilfe des Interpersonalitätsmarkers glaub ich abschwächt. Trotz dieses Korrekturversuchs besteht die Linguistikdozentin immer noch auf der Verwendung des Laienterms, was dann in einem zweiten Schritt vom Computerhiwi unmodifiziert durch winword zurückgewiesen wird. Ferner ist für diesen spezifischen Kontext signifikant, dass die von der Linguistikdozentin zum Ausdruck gebrachte Äußerung ja warum auch nicht. ich hab keine ahnung was im doc drin ist, welche dem Vorschlag des Computerhiwis zustimmt, von diesem als Aufforderung zu einer weiteren Problemlösung interpretiert wird, auf die er mit einer weiteren Explikation des Phänomens Dateiverwaltung reagiert. Diese Wissensexplikation ist durch den common-ground markerne weisch  und den kollektiven Interpersonalitätsmarker können wir markiert, welcher einen weiteren Lösungsvorschlag einleitet, der zwar von der Linguistikdozentin akzeptiert, jedoch vom Computerhiwi als nicht optimal eingestuft wird. Deshalb expliziert B weitere Lösungsvorschläge, die alle durch kollektive Interpersonalitätsmarker gekennzeichnet sind. Nach dem Lösungsvorschlag soll ich’s dann texte nennen oder, der von A durch texte texte isch ok  akzeptiert wird, initiiert B eine weitere Wissenstransfersequenz, welche durch das Verzögerungsmoment ermmarkiert ist und nach einem ähnlichen Muster wie die vorherige abläuft.

Sowohl die Gebrauchsanweisung als auch die face-to-face-Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien zeichnet sich durch einen hohen Grad an textueller Determiniertheit aus, welcher sich sowohl bei der Benennung als auch bei der Bedeutungsaushandlung widerspiegelt. Die daraus resultierende starke pragmatische Kraft der von den SprecherInnen erhobenen Geltungsansprüche wird, sofern dies die interpersonale Beziehung der InteraktionspartnerInnen erfordert, durch die Verwendung von sprecherzentrierten und kollektiven Interpersonalitätsmarkern dementsprechend modifiziert, was einerseits das Moment der Kooperation und andererseits den sozialen Status und die soziale Nähe zum Ausdruck bringt. Auch die Referenzen auf die interaktionalen Voraussetzungen zeichnen sich durch eine starke Orientierung am Informationstransfer aus, was Abweichungen wie Unterbrechungen, simultanes Sprechen und Pausen unproblematisch erscheinen lässt.
 
 
 

4 Schlussbemerkung


Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien folgt den allgemeinen für die alltagssprachliche Kommunikation postulierten Regeln, wobei sie jedoch nicht nur informationsorientiert ist und auf propositionale Gegebenheiten referiert, sondern sich auch durch interaktionale und interpersonale Momente auszeichnet. Im Rahmen eines diskursanalytischen Modells zeichnet sie sich durch einen hohen Grad an Explizitheit aus, der sowohl das Phänomen Text, d.h. die textuellen Voraussetzungen, als auch die interpersonalen und interaktionalen Voraussetzungen mit einschließt, wobei letztere direkt instantiiert und diesbezügliche Abweichungen als für die Interaktion unproblematisch eingestuft werden. Eine Häufung von Interpersonalitätsmarkern tritt - wie auch in der Alltagskommunikation - in sogenannten kritischen Situationen auf, in denen die face-Bedürfnisse der InteraktionsteilnehmerInnen potentiell bedroht sind.

Es kann zwar behauptet werden, dass sich eine ExpertInnen/Laien-Schnittstellenkommunikation durch das spezifische Diskursthema Problemlösung auszeichnet, es kann aber nicht - zumindest nicht anhand meiner Datensammlung- behauptet werden, dass diese Art von Kommunikation nur wissenstransferorientiert ist, was übrigens auch aus den von Munsberg (1993) analysierten Daten hervorgeht, der zahlreiche Wiederholungen von Formulierungen identifiziert hat, welche u.a. der Ratifizierung von Äußerungen dienen. Mit anderen Worten, Schnittstellenkommunikation zwischen ExpertInnen und Laien zeichnet sich zwar durch unterschiedliche Wissendomänen aus, sie lässt sich aber nicht auf diese reduzieren.
 
 

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